Geschichtliches

 1378 kauften die sesshaften Leute von Triesen die gesamte Alpe Valüna vom Grafen Heinrich von Werdenberg-Sargans. Im Kaufvertrag aufgeführt ist auch das Gut Drasgmiel (Alpelti), wie auch das Grundstück und Gut genannt Schedlers Boden. Dieser Schedlers Boden, heute Kleinsteg (Chleistäg), wird hier erstmals namentlich erwähnt.


 Am 24. August 1615, kauften dann sechs Walser ab dem Triesnerberg, als dazu bevollmächtigte Gewalthaber ihrer Mitinteressenten, den Schedlers Boden. 

 
Die Käufer des Schedlers Boden hatten im Gegensatz zu den Oberländer Talgemeinden keine eigene Allmend für den Weidegang in den Randzeiten. Die Hänge an der Rheintalseite mussten sie noch bis ins Jahr 1820 mit den Leuten aus Triesen teilen. Sie waren deshalb auf eigene Voralpen, wie Silum, Gross- und Chleistäg angewiesen, die sie dann zu eigentlichen Maiensässen ausbauten und genossenschaftlich betrieben. 


Als Maiensäss wird eine Vorstufe vor der eigentlichen Hochalpe bezeichnet. Es besteht aus einer meist genossenschaftlich genutzten Weide und privaten Wiesen und Hütten. In diesen Hütten wird das Vieh mit dem Heu der zugehörigen Wiesen, in der Zeit vor Weihnachten, gefüttert und in den Übergangszeiten vor und nach der Alpsömmerung, von Mitte Mai bis Mitte Juni und wieder ab dem 8. September auf die gemeinsame Weide gelassen. Zu jeder Maiensässhütte gehört auch eine einfache Wohngelegenheit. Darin wohnen vorübergehend die, welche das Vieh zu besorgen haben, meist Männer allein, oft aber auch ganze Familien. 

Die Maiensässe waren von Anfang an Genossenschaftsalpen. Vom Kauf her hatte nicht jeder gleich viele Anteile, dies im Gegensatz zu den Gemeindealpen. Die Weiderechte der einzelnen Genossenschafter waren auf Alprechtshölzern, sogenannten Beigla eingekerbt und Änderungen konnten nur im Beisein mehrerer bestimmter Personen vorgenommen werden. Diese Beigla waren auf einer Schnur aufgereiht und wurden in der Kirche aufbewahrt. Seit 1851 sind die 216 nummerierten Weiderechte vom Kleinsteg und deren jeweilige Besitzer in einem Weidebuch festgehalten. Über Jahrhunderte war so der Hüttenbesitzer mit seiner privaten Heuwis, gleichzeitig auch der Nutzer und Pfleger des genossenschaftlichen Walds und der Weide. 

 

Beigla oder Alprechtshölzer

Wichtige Daten

 | 1378  | Schädlersboden (Kleinsteg) in der Urkunde beim Kauf der Alpe Valüna durch die Triesner erstmals urkundlich erwähnt. 

 | 1406  | 6 Walser erwerben den Schädlersboden als Erblehen zur gemeinsamen, genossenschaftlichen, Bewirtschaftung  

 | 1615  | 7 Walser aus Triesenberg kaufen den Schädlersboden, auch im Namen ihrer Mitinteressenten, von Triesnern 

 | 1616  | sowie 1635 und 1636 verkauft Graf Franz Wilhelm von Hohenems je ein Stück Wald hinter der herrschaftlichen Alpe Sücka an die Besitzer des Kleinstegs. 

 | 1809   | Im Kleinsteg sind 33 Hütten im Steuerregister aufgeführt 

 | 1817  | Bau der Kapelle auf dem Grundeigentum der Alpgenossenschaft Grosssteg 

 | 1850    | Die Weiderechte der Genossenschafter werden von den Alprechtshölzern in das erste Weidenbuch übertragen 

 | 1863  | Errichtung Sennereigebäude gegenüber dem späteren Kurhaus  

 | 1865  | Beginn der Erstellung von Katasterplänen im Land und Teilen des Alpengebietes  

 | 1865  | Neue Waldordnung: alle Waldungen werden der Oberaufsicht der Regierung unterstellt. 

 | 1867  | Bau des Tunnels und der Strasse von Triesenberg über den Kulm in den Steg  

 | 1867  | Erstes Alpgesetz mit Festlegung der Bestossung und Forderung von Statuten. Gesetz zur Verbesserung der Alpwirtschaft 

 | 1869  | Ältestes bekanntes Zaunbauch für Steg  

 | 1872   | Im Kleinsteg sind im Steuerregister 46 Hütten aufgeführt. 

 | 1872  | Eintrag des Eigentums der Alpgenossenschaft im Grundbuch   

 | 1880  | In den Grundbuchplänen (Altkataster) sind die privaten Grundstücke und auch die Ringbebauung im Kleinsteg enthalten 

 | 1892  | Erste bekannte Statuten der Alpgenossenschaft Kleinsteg 

 | 1901  | Eröffnung des ersten Protokollbuchs der Genossenschaftsversammlungen 
 
 | 1906  | Anbau des Turmes und Vorhalle beim Chilchli im Steg 

 | 1908  | Verbauung Saminabach 

 | 1914  | Ein neues Weidenbuch über die Weiderechte  im Kleinsteg wird angelegt. 

 | 1925  | Bau und Eröffnung des Alpenkurhauses Steg 

 | 1933  | Bau des Schlammsammlers im Grund, der zum Gänglisee wurde.  

 | 1938  | Erster Viehmarkt (Bremimarcht) im Grund 

 | 1942   | Start Güterzusammenlegung Steg. 1941 waren nahezu noch alle Eigentümer der Privatparzellen Genossenschafter 

 | 1942  | Melioration im Steg bis 1946 

 | 1942  | Die Sperre aus Beton im Valünabach wurde vom Rüfeamt gebaut. Ursprünglich war eine solche aus Holz geplant. 


 | 1946  | Der grosse Tunnel wird erstellt und 1947 eröffnet 

 | 1947  | Bau Stausee und neue Strasse entlang Stausee bis 1949. 

 | 1951  | Erstellung des ersten Skiliftes. 1952 neuer Lift in der Schwemmi  

 | 1951   | Vertrag Verkauf Boden für Stausee Teil 1 (Grundbucheintrag 1956) 

 | 1956  | Vertrag Verkauf Boden für Stausee Teil 2 

 | 1965  | erster Bauzonenplan für Steg mit Vorgabe Ringbebauung  

 | 1968  | Gründung Brunnengenossenschaft Ofanegga 

 | 1972  | Neue Brücke in den Kleinsteg und Befestigung der Hüttenerschliessung 

 | 1972  | Gründung Verein Valünalopp und erste Loipen im Steger Grund
 
 | 1975  | Ausbau Kanalisation vor dem Zaun 

 | 1978  | Selbständiges und dauerndes Quellenrecht im Töbelti an  Gemeinde 

 | 1984  | Baurechtsvertrag Skilift Steg AG, Seeblick
 
 | 1996  | Ausbau der Wasserversorgungs- und Kanalisationsleitungen Ob dem Zaun
 
 | 1998  | Reglement zur Nutzung des Grundeigentums
 
 | 1999  | Sturm Lothar mit Waldschaden
 
 | 2000  | Inkraftsetzung Amtsverbot zur Nutzung der Hüttenerschliessung
 
 | 2002  | Ausbau Kanalisation und Wasserversorgung Im Grund
 
 | 2002  | Errichtung Alpwerkgebäude „Schwemmi“ Im Grund mit Garage für Valünalopp und öffentlichem WC  

 | 2007  | Vereinbarung mit Valünalopp Winternutzung Grundeigentum
 
 | 2009  | Baurechtsvertrag mit Gemeinde für Maiensässhütte beim Kirchle
 
 | 2010  | Ausbau 1te Etappe Erschliessung Im Grund mit Bodenauslösungen (Hütte Heidegger – Hütte Loretz) 

 | 2010  | Ausbau Melkstandplatz Im Grund 

 | 2012  | Ausbau 2te Etappe Erschliessung Im Grund (Hütte Loretz – Gänglesee)
 
 | 2013  | Digitales Weidenbuch 

 | 2014  | Leitbild Steg 

 | 2015  | Reglement zur Weidebuchführung 

 | 2015  | Beschluss Verpachtung Weiden an die 2014 gegründete Alpgenossenschaft Triesenberg 

 | 2015  | Vereinbarung Winternutzung Schwemmistrasse mit Gemeinde 

Weitere Informationen finden sich in unserer Mediathek.